Die
wichtigsten Kauftipps im Überblick
An
den folgenden Hinweisen sollten man sich beim RAM-Einkauf orientieren:
- Handbuch
checken: Informiere Dich mit Hilfe des Handbuchs oder
der Hotline des Mainboard-Herstellers, welche Modulform Dein
Mainboard benötigt, welche Taktspezifikationen unterstützt
werden (PC66/PC100/PC133für SD-RAM bzw. PC266,333 oder
400 bei DDR-RAM) und wie viel Speicher es maximal verwalten
kann.
-
Steckplätze checken: Kontrolliere, ob das Mainboard
nicht bereits voll bestückt ist.
- Nicht
mischen: Vermeiden möglichst Module unterschiedlicher
Hersteller und unterschiedlicher Spezifikationen zu mischen.
Wenn es nicht anders geht, setze die langsameren Module auf
die erste Bank.
- Besser
CL2 als CL3: Verlange Speicher mit CAS Latency 2 (CL2).
Dieser ist etwas teurer, dafür aber auch schneller als CL3-Speicher.
- DDR-SDRAM:
Für Module mit DDR-SDRAM benötigt man ein Mainboard, das für
diesen Speicher gebaut wurde.
- RIMM:
Rambus-Module (RIMMs) benötigst Du bei Intel-Systemen auf
Basis des i820- oder i850-Chipsatzes.
- Umtausch
vereinbaren! Manchmal vertragen sich Mainboard und Modul
einfach nicht. Auch wenn sich die wenigsten Händler darauf
einlassen werden: Fragen Sie vor dem Kauf des Speichers nach
einer Umtauschmöglichkeit.
- Fehlerkorrektur:
Teurere Module mit Fehlerkorrektur (ECC) lohnen sich nur dann,
wenn Du ausschließlich solche Module einsetzt. Fast alle PC
von Aldi und Co. werden ab Werk jedoch mit Modulen ohne ECC
bestückt!
- Markenware:
Markenhersteller verlangen für ihre Module deutlich mehr Geld.
Ist Dir die Systemstabilität wichtig, scheue die Mehrkosten
nicht !
Markenware
oder No-Name-Module?
Vergleicht man einen Marken-Speicher mit einem No-Name-Modul,
fallen einem Preisunterschiede bei scheinbar gleichen
Modulen auf. Markenhersteller bieten besondere Qualität und
teils extrem lange Garantiezeiten, lassen sich dies aber auch
bezahlen. Bei Markenmodulen sind alle wichtigen Werte auf dem
Modul angegeben. Zu den bekannten Marken zählen zum Beispiel
Hyundai, IBM, Infineon, Kingston, Micron und Samsung.
Da selbst Markenmodule derzeit preisgünstig sind, sollte
man in diese auch Investieren. Der Grund: Bei Modulen, deren
Hersteller nicht eindeutig zu identifizieren ist, wird oft an
der Qualitätskontrolle gespart. Die Ausfallrate bei solchen
Modulen ist im Vergleich zum Markenprodukt relativ hoch. Wer
also auf qualitativ hochwertige Module setzt, erhöht die Systemstabilität
und vermeidet eventuell so manchen scheinbar unerklärlichen
Absturz.
Gibt
es Grenzen beim Aufrüstens?
Wer seinen PC angesichts der günstigen Speicherpreise aufrüsten
möchte, sollte zuvor prüfen, inwieweit die bereits vorhandene
Hardware den Ausbau einschränkt.
Ob der Kauf eines zusätzlichen Speichermoduls Sinn macht, hängt
ganz entscheidend vom Mainboard und dessen Chipsatz ab. Der
erste Blick gilt somit dem Mainboard-Handbuch. Im Zweifelsfall
sollte man den Hersteller kontaktieren. Je älter das Mainboard
ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich
noch aufrüsten lässt. Bei Boards, die nicht älter als etwa zwei
Jahre sind, sollte es jedoch keine Schwierigkeiten geben, passende
Module zu finden.
Steckplätze
checken: Auch wenn
das Board laut Hersteller mit neuen Modulen umgehen
kann, gibt es Beschränkungen, die eine Erweiterung verhindern
können. Die meisten Boards stellen drei Modulsteckplätze zur
Verfügung, einige sogar nur zwei. Bei so manchem Schnäppchen-PC
a la Aldi & Co sind bereits alle Steckplätze belegt. In
diesem Fall muss man mindestens ein Modul austauschen.
Nicht mischen: Gerade das Mischen von verschiedenen Modulen
kann zu Problemen führen. Grundsätzlich sollte man darauf achten,
möglichst Module mit den gleichen Eigenschaften in einem System
einzusetzen. Für das Nachrüsten heißt das: Kaufen Sie RAM-Module
mit denselben Leistungsdaten, wie sie die bereits im System
arbeitenden Module besitzen. Trotzdem kommt es immer wieder
vor, dass sich Mainboard und Modul ohne ersichtlichen Grund
nicht vertragen. Deshalb gilt: Fragen Sie vor dem Kauf nach
einer Umtauschmöglichkeit oder lassen Sie den Austausch direkt
vom Fachmann erledigen. Dieser hat eher die Möglichkeit, verschiedene
Module auszuprobieren.
Speichergrenzen beachten: Auch die Fähigkeit des Mainboard-Chipsatzes,
nur eine bestimmte Speichermenge zu verwalten, begrenzt die
Erweiterung.
Wenn Du noch ein Pentium- oder Pentium-II-System bis 333 MHz
verwendest, spielt eine weitere Speichergröße eine wichtige
Rolle: Die "Cacheable Area", der Speicherbereich,
den der schnelle Zwischenspeicher puffern kann.
Tipp: Überschreite beim Ausbau diese Grenze nicht, da
sonst die Arbeitsgeschwindigkeit merklich sinkt. Bei den genannten
Pentium-II-Systemen liegt die Grenze bei 512 MB. In neueren
Systemen können theoretisch vier Gigabyte und mehr gepuffert
werden. Hier wird der Ausbau eher vom Chipsatz des Mainboards
begrenzt. Erkundige Dich beim Hersteller des Mainboards, wie
groß die "Cacheable Area" Deiner Mainboard/Prozessorkombination
ist.
Welche
Modulform?
Speichermodule
sind kleine Platinen (Speicher-Riegel) mit acht oder neun integrierten
Speicherchips. Sie werden in unterschiedlichen Formen gebaut.
Auf dem Markt werden derzeit vorwiegend zwei Modulformen angeboten:
- DIMM
(Double Inline Memory Module) und
- RIMM
(Rambus Inline Memory Module)
Für fast alle Mainboards, die in den vergangenen zwei bis drei
Jahren produziert wurden, sind DIMMs die richtige Wahl. Derzeit
ist maximal ein Gigabyte auf einem Modul möglich. Der Preis
für ein solches Modul liegt aber jenseits von gut und böse,
weshalb DIMMs mit 128 bis 256 MB Kapazität den Markt beherrschen.
Im Unterschied zu den älteren PS/2-Modulen können DIMMs auch
problemlos einzeln hinzugefügt oder entfernt werden. Eine paarweise
Bestückung ist hier nicht nötig.
RIMMs,
auch als Rambus-Module genannt, werden lediglich in Pentium-III/IV-Systemen
mit den Intel-Chipsatzen i820 und i850 eingesetzt. Sie sind
meistens von einer metallischen Abdeckschale zur Wärmeableitung
umgeben. Im Unterschied zu DIMMs müssen hier immer alle Steckplätze
besetzt sein. Aus diesem Grund füllt man RIMM-Mainboards mit
Dummy-Modulen - so genannte "Continuity RIMMs" - auf,
die keinen Speicher enthalten. Rambus-Module sind sch... teuer.
Außer DIMM und RIMM gibt es noch ältere Formen, die lediglich
für mehrere Jahre alte Mainboards wichtig sind:
Aufrüstsackgasse bei älteren Boards sind ihre Simm-Module. In
älteren Rechnern, also vom x86ér bis hin zum Pentium 233 Mhz
MMX-Systemen stecken kleinere Module, so genannte SIMMs. Diese
Module können außer an der Größe an der Zahl der Metallkontakte
entlang der Steckleiste erkannt werden. Die
älteren
SIMMs besitzen 30 Kontakte, später waren die 72poligen Module
(PS/2-SIMMs) verbreitet. Die modernen DIMMs sind auf beiden
Seiten mit insgesamt 168 Kontakten versehen.
Wer noch SIMMs einsetzt, ist besser beraten, gleich ein neues
System zu kaufen! PS/2-Module und die noch älteren 30poligen
SIMMs gibt es praktisch nur noch gebraucht. In jedem Fall ist
das Aufrüsten unverhältnismäßig teuer. So kostet ein PS/2-Modul
mit 16 MB etwa 100 Mark (Mai. 2001) und ist damit genauso
teuer wie ein DIMM mit 128 MB.
Einige Boards aus der Übergangsphase von PS/2- zu DIMM-Bauweise
sind mit Steckplätzen für beide Formen ausgerüstet. In der Praxis
hilft dies aber auch kaum weiter, denn man benötigt dazu DIMMs,
die statt für die heute üblichen 3,3 Volt für fünf Volt Spannung
ausgelegt sind. Zum anderen können fast immer DIMM- und PS/2-Module
nicht parallel, also gleichzeitig betrieben werden.
Verschiedene
Speichertypen
Auf
den Speichermodulen werden Chips verschiedenener Typen eingesetzt,
hinter der jeweils
eine andere Technik steckt. Achte darauf, dass Du ein Modul
mit dem richtigen Speichertyp kaufst. Anfang 2001 teilen sich
drei Speichertypen den Markt:
- SDRAM
(Synchronious-Dynamic RAM)
- DDR-SDRAM
(Double Data Rate-SDRAM)
- RDRAM
(Rambus-Dynamic RAM)
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SDRAM ist
schon seit Jahren auf DIMMs im Einsatz. Da fast alle Mainboards
bis mitte 2002
ausschließlich Speichermodule mit Chips vom Typ SDRAM unterstützen,
dominieren solche Module auf dem Gebrauchtmarkt.Mit seinen zwei
Kerben auf der Kontaktseite ist er unverwechselbar.

DDR-SDRAM: DDR-Speicher (Double Data Rate) ist eine Weiterentwicklung
von SDRAM. Auf
Grafikkarten kommt dieser Speichertyp schon seit Jahren zum
Einsatz und sorgt dort für etwa 20 Prozent mehr Geschwindigkeit
gegenüber SDRAM. Die Datenübertragungsrate konnte bei gleichem
Takt verdoppelt werden. In Anlehnung an diese Verdoppelung werden
die Module für 100-MHz Speichertakt als PC200-, solche
für 133-MHz als PC266-Module bezeichnet. Üblich ist auch
die Bezeichnung PC1600 und PC2100. Hier bezieht
sich die Zahl auf die Datenübertragungsrate von 1600 bzw.
2100 Megabyte pro Sekunde pro Sekunde. Das Sprengen der 2 GHz
Grenze bei den Prozzesoren macht ein schnelleres herbeiführen
oder ableiten von Daten erforderlich. Der Speicherdurchfluss
musste erhöht werden und so kam DDR 333 und neuerdings
auch auch DDR 400 auf den Markt mit 2700 bzw 3200 MB/s.
Andere
Speichertypen werden nur von wenigen Chipsätzen unterstützt
und besitzen deshalb eine geringe Marktbedeutung:
RDRAM wird
auf Rambus-Modulen eingesetzt (RIMM). Bislang benötigen ausschließlich
einige Mainboards für Intel-Prozessoren mit den Chipsätzen i820
und i850 RIMMs. Der Straßenpreis für ein 128-MB-Modul vom PC800-Typ
liegt anfang 2002 etwa fünfmal höher als der eines SDRAM-DIMMs.
Schnelles
RAM, langsames RAM
Speichermodule
unterscheiden sich auch in der Geschwindigkeit, mit der die
Daten übertragen werden können. Zwar hängt die Arbeitsgeschwindigkeit
eines PC nur zu einem geringen Teil von der Geschwindigkeit
der Speichermodule ab. Trotzdem sollte man den Leistungsdaten
eines Moduls Aufmerksamkeit schenken. Insbesondere muss ein
Modul für die Taktfrequenz, in der es betrieben wird, zugelassen
sein, sonst sind Abstürze vorprogrammiert.
PC100/PC133: In Abhängigkeit vom Chipsatz kann üblicher SDRAM-Speicher
mit 66, 100 oder 133 MHz getaktet werden. Module, die
diese Taktfrequenzen vertragen, werden als PC66-, PC100-
oder PC133-Module bezeichnet. Ein Aufkleber auf dem Modul
sollte über die Klasse genau Auskunft geben.
PC66-Module
werden allerdings kaum noch verkauft, aber Vorsicht bei Gebraucht-Handel.
Sie finden vorwiegend in alten Celeron-Systemen Verwendung,
da der neue Celeron mit 800 Mhz aufwärts bereits mit 100-Mhz
betrieben wird. Wer also einen Celeron oder Duron PC besitzt,
kann ruhigen Gewissens PC100-Speicher kaufen.
Muss es PC133 sein?: Je nach Mainboard/Prozessor-Konfiguration
können Sie zu den etwas preisgünstigeren PC100-Modulen greifen
oder müssen PC133-Speicher einsetzen. Entscheidend ist der
Speichertakt Ihres Systems. Aber Vorsicht: Speicher- und Systemtakt
(Frontsidebus, FSB) sind zwar oft, aber nicht immer identisch.
Einige Chipsätze, wie der Via KT133 / KT133A oder Intel 815
/ 815 EP, können den Speicher mit einem höheren Takt betreiben
als den Front Side Bus.
Beispiel: AMD Duron-Prozessoren und die meisten Modelle der
Athlon-Reihe kommunizieren
mit dem Chipsatz mit 100 MHz. Der Via-Chip stellt den Systemtakt
also auf 100 MHz ein, lässt dem Anwender aber die Wahl, ob
der Speicher mit 100 oder 133 MHz getaktet wird. Man kann
hier also sowohl PC100- als auch PC133-Module benutzen. Aber:
Umgekehrt funktioniert das nicht. Verwendet man einen Prozessor
mit einem Systemtakt von 133 MHz, etwa einen Pentium-III-667,
kommt man um PC133-Speicher nicht herum.
CAS Latency: Die CAS Latency (CL, Latenzzeit) ist eine weitere
geschwindigkeitsrelevante Größe. Dieser Wert benennt die Zeit,
die zwischen der Übertragung zweier aufeinanderfolgender Adresswerte
vergeht. DIMMs sind mit Zeiten von zwei oder drei Taktzyklen
erhältlich. CL2-Module sind etwas schneller und obwohl ein
paar Mark teurer den CL3-Modulen vorzuziehen.
Mittlere Zugriffszeit: Die mittlere Zugriffszeit wird auf
den Chips durch einen Bindestrich von der Modellnummer getrennt
aufgedruckt. Dieser Wert wird in Nanosekunden (ns) angebeben
und sollte möglichst gering sein. Üblich sind sieben, acht
und neun Nanosekunden. Ältere Module mit zehn ns sind für
moderne Rechner zu langsam.

Neu-Entwicklung
von Samsung:
Die
64 Megabyte fassenden Chips werden bald die Gigabyte-Grenze
bei Modulen durchbrechen.
Literaturnachweis:
Kingston
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